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A.C.T.: Eternal Winter (Review)

Artist:

A.C.T.

A.C.T.: Eternal Winter
Album:

Eternal Winter

Medium: Download/EP-CD
Stil:

Progressive Rock, Bombast Pop, Melodic Metal

Label: Eigenpressung/Just For Kicks
Spieldauer: 32:30
Erschienen: 08.08.2025
Website: [Link]

Der ewige Winter ist angebrochen – und die Prog-Metal-Schweden A.C.T. präsentieren uns dazu ihren frostigen Soundtrack. Ein Konzept-Album, das zwar in seinem Titel viel Kälte trägt, in seiner musikalischen Umsetzung aber jede Menge warm-melodische, mitunter fast kunterbunt-poppige, Elemente entfaltet, aber auch klirrenden Metal zum Einsatz bringt. Und dass sie ihrem Anspruch, seit über 30 Jahren (Gründung 1994, damals noch als FAIRYLAND, kurz darauf A.C.T.) anspruchsvollen melodischen Progressive Rock zu präsentieren, auch dieses Mal erfolgreich in die musikalische Tat umsetzen: A.C.T. werden im Grunde immer besser.

Eternal Winter“ ist der anscheinend letzte Teil einer vierteiligen EP-Konzept-Reihe (mit den vier Jahreszeiten unter apokalyptischen Blickwinkel als thematischen Hintergrund), die nach dem eindrucksvollen dritten Teil „Falling“, nun auf die Zielgerade geht.
Damals stellte Kollege König zu besagtem Vorgänger fest: „'Falling' lässt es eine halbe Stunde lang krachen, milde räsonieren, jubeln und putzmunter fiedeln“.
In diesem Falle darf ich meinem Kollegen dankbar für diese Zusammenfassung auf seine Reviewer-Schulter klopfen, denn gänzlich Ähnliches darf man auch zum letzten Teil feststellen.


So wie die herbstliche „Falling“-Aura damals klang, klingt auch der hier heraufbeschworene Winter: Metal, Rock, Bombast, Pop, Balladen, Hymnen, AOR, Lautes und Leises, alles mit größtenteils Ohrwurm-Melodien vereint, geben sich auf der halben „Eternal Winter“-Stunde die Klinke in die Hand und lassen die frostige Atmosphäre – auch hinter dem textlichen Konzept – unter von der Sonne beschienenen Puderschnee glitzern, der spätestens mit seinen grandiosen QUEEN-Satzgesängen „When Snow Was Magic“ tatsächlich die titelgebende Magie entfaltet. Man möchte mitwippen und mitsingen, auch wenn man das bei Weitem nicht so gut wie alle Sänger hinter A.C.T. hinbekommt.

So darf nunmehr zusammengefasst werden: Im Jahr 2018 änderten A.C.T. ihren musikalischen Longplayer-Ansatz und begannen, eine Reihe von EPs anstelle von Alben in voller Länge zu veröffentlichen. Diese Entscheidung ermöglichte ihnen, laut eigener Aussage, kürzere Durchlaufzeiten und größere kreative Freiheiten.


Zur EP-Serie gehören „Rebirth" (2019), „Heatwave" (2021) und „Falling" (2023), bei denen die Band neue musikalische Stilistiken zu erkunden versucht. Nunmehr wird mit der letzten Folge „Eternal Winter“ (2024) die Serie im großen Stil abgeschlossen.

Auch im letzten Teil geht es in bunter Mischung bei A.C.T. lustig wie bedrückend weiter, so als würden A-HA und DURAN DURAN oder ELO und STYX im Traumtheater illuster vereint eine Sondervorstellung geben und damit das große Finale einleiten und zur Vollendung bringen.

Neben der Musik und dem breit ausladendem Konzept (komplett im dreiflügeligen Digipak nachzulesen, das alle Texte enthält) überzeugt zugleich das sehr gute Klangbild, das – wie bereits erwähnt – trotz des Titels viel Wärme und fettes Volumen in Kombination mit zahlreichen beeindruckenden Stereo-Effekten entfaltet.

Darum am Ende noch so viel: Wenn wir mit A.C.T. auf „Eternal Winter“ in unser „Home“ zurückkehren, sollten wir unbedingt folgendes realisieren, um nicht der endgültigen Apokalypse anheim zu fallen: „To realize that northern lights / Were angels of our time / You made us, you change us, you broke us / Broke us all over again“.
Zum Glück folgt daraufhin noch die letzte große Parade, der wir uns final anschließen, doch letztendlich alleingelassen beim letzten Ton des Albums und zugleich dem letzten, vierten Teil der EP-Reihe feststellen müssen: „Welcome to the big parade! Welcome to the big blockade! Welcome to the big charade!“

In jedem Fall aber gilt auch für „Eternal Winter“: Musikalisch, konzeptionell und klangtechnisch eine ambitionierte wie überzeugende Sache – jegliche noch so große Farce hin oder her!


FAZIT: Und wieder beweisen A.C.T., die unter ihrer Homepage als die „melodische Prog-Rock-Sensation aus Schweden“ benannt werden, dass sie zwar nicht wie ihre legendären Landsleute ABBA klingen, aber durchaus das melodiöse Potenzial besitzen, den Hörer mitzureißen, auch wenn sie ihn nicht zum letzten „Waterloo“-Kampf sondern eher in die fast zu angenehm klingende Apokalypse entführen, die wir schon von so großartigen Bands wie STYX oder das ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA kennen. Mit der halbstündigen EP „Eternal Fall“ schließen A.C.T. ihr 2019 mit „Rebirth“ begonnenes vierteiliges Konzept ab – und hinterlassen hierbei, trotz der schwere der Thematik, einen durchweg positiven Eindruck.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 262x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • The Family
  • A New Beginning
  • When Snow Was Magic
  • Waiting For The Sun
  • This Special Day
  • Signs
  • Home
  • The Big Parade

Besetzung:

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