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Bjørn Riis: Fimbulvinter – die zweite (Review)
Artist: | Bjørn Riis |
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Album: | Fimbulvinter – die zweite |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock, Art Rock |
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Label: | Karisma Records | |
Spieldauer: | 44:14 | |
Erschienen: | 11.04.2025 | |
Website: | [Link] |
Obwohl BJØRN RIIS mit dem Opener „Illhug“ schlechte Laune suggeriert (der Titel bedeutet übersetzt so viel wie ‘übellaunig‘) und im weiteren Verlauf u.a. von Panikattacken singt, ist „Fimbulvinter“ kein schwarzmalerisches Album.
Denn die melancholische, mitunter bedrückende Stimmung, die im latent traurigen Gitarrenton der Songs mitschwingt, bekommt an anderer Stelle unerwartet lichte, oder wenigstens energische Kontraste zur Seite gestellt.
Dass dieser Eindruck vor einem Titel wie „Panic Attack“ ein wenig surreal erscheint, ist kein Nachteil. Denn die die titelgebende Selbstreflektion, die hier betrieben wird, schafft Raum für ein musikalisches Auf und Ab, mit dem der Musiker zwischen Doom-affinen Riffs und zurückhaltender Ambient-Stimmung einen ausufernden Spreizschritt wagt.
Ebenso experimentell wie freigeistig kommt beispielsweise das instrumentale Titelstück daher. Neben PINK FLOYD-affinem Gitarrenspiel, zeichnet sich auch die Tastenfraktion für den weitläufigen Space-Charakter der Musik verantwortlich. Dass es in der Mitte des Stücks auch mal satt grooven darf und die doomigen Riffs (inklusive dunkler Glockenschläge) wiederkehren, unterstreicht die emotionale Achterbahnfahrt, die dem Song zugrunde liegt.
Der Abschluss „Fear Of Abandonment“ wirkt emotional aufgeräumter und liebäugelt mit positiver Aufbruchsstimmung, was zunächst wie ein Widerspruch erscheint. Denn inhaltlich dreht sich das Stück u.a. um das Thema (Selbst)Aufgabe. Dass sich ausgerechnet das emotional tiefschürfende Gitarrensolo am Ende wie ein finaler Abschiedsgruß anfühlt, lässt dementsprechend tief blicken, wirft aber auch Fragen auf. Denn weder der suggerierte Aufbruch scheint vollzogen, noch ist die finale Depression eingetreten.
FAZIT: Obwohl BJØRN RIIS nicht alle Fragen, die er mit „Fimbulvinter“ stellt, final beantwortet, scheint seine Musik zutiefst emotional aufgeladen, wirkt in vielen Teilen wie eine gewollte Katharsis aus den eigenen Gedanken. Dass der Musiker aber nicht stur am Konzept der Depressionsbewältigung festhält, sondern immer wieder musikalische Lichtmomente zwischen Hardrock und Prog-Rock zulässt, erleichtert einerseits den Zugang zur Musik und sorgt andererseits für ein unerwartet lang anhaltendes Echo derselben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Illhug
- Gone
- Panic Attack
- She
- Fimbulvinter
- Fear Of Abandonment
- Bass - Bjørn Riis
- Gesang - Bjørn Riis
- Gitarre - Bjørn Riis
- Keys - Bjørn Riis, Vegard Kleftas Sleipnes
- Schlagzeug - Kai Christoffersen, Henrik Bergan Fossum, Arild Brøter
- Sonstige - Bjørn Riis (Percussion)
- Lullabies In A Car Crash (2014) - 10/15 Punkten
- Forever Comes To An End (2017) - 10/15 Punkten
- A Storm Is Coming (2019) - 13/15 Punkten
- Everything To Everyone (2022) - 12/15 Punkten
- Fimbulvinter (2025) - 12/15 Punkten
- Fimbulvinter – die zweite (2025) - 11/15 Punkten
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