SISTER waren schon immer die etwas härteren Vertreter der Sleaze-Szene und auch mit „The Way We Fall“ verleugnen die Schweden nicht so manchen Black- und Heavy-Metal-Einfluss. Da passt es umso besser, dass die Musik knackig aus den Boxen drückt, ohne allzu sehr auf Sauberkeit zu setzen.

Dadurch tanzen Stücke wie „Howling Hell“, der verdreckt-charmante Ohrwurm „Tanz der Toten“ oder auch die Drama-Ballade „Let Me Be Your Demon“ (ein Duett mit Linda Varg, deren kratziges Timbre sich hervorragend mit Jamie Andersons Stimme ergänzt) stets auf der feinen Linie zwischen schwermetallischem Drive und schmissiger Eingängigkeit, die dafür sorgt, dass sich sämtliche Refrains auf diesem Album zügig im Ohr einnisten.

Stücke wie „Blinded And Buried“ eignen sich derweil immer noch perfekt um sich die Stimmbänder wund zu schreien und transportieren den Rock n’ Roll-Charakter mit griffigen Riffs und dem ein- oder anderen Gitarrensolo, das ohne jegliches Ego-Problem auskommt.

Am Ende gibt’s mit „When She Dies“ sogar noch eine kleine Extraportion Geisterbahn-Gruselfaktor, denn die Orgel unterstreicht das Geister-Feeling nachhaltig, ohne sich in allzu plakativem Horror-Kitsch zu verlieren. Dass Jamie Anderson auch hier mit charmant-kratziger Stimme punktet, macht den Ohrwurm nur noch griffiger.

FAZIT: SISTER haben mit „The Way We Fall“ eine äußerst gelungene Krachrock-Platte voller Ohrwürmern im Gepäck. Rock'n'Roll wird bei den Schweden nach wie vor großgeschrieben, aber dank diverser Einflüsse aus artverwandten Genres der härteren Gangart, rutscht die Musik zu keiner Zeit in Richtung Kitsch ab, genauso wenig mangelt es SISTER am Gespür für griffige Songs. Richtig gut!